Peter Pan & Wendy - Disney+-Start: 28.04.2023

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Verfilmungen über Peter Pan und Hook mit ihren Abenteuern rund um ...
 
... Neverland gab es schon viele. Wie beispielsweise eine Zeichentrickversion, welche 1953 entstand, sowie jene Anfang der neunziger Jahre mit keinen geringeren als Robin Williams und Dustin Hoffmann in den Hauptrollen. Und jetzt darf man sich auf eine moderne Version mit Wendy als eine der titelgebenden Figuren freuen. Aber ist die ebenfalls sehenswert?
 
Neverland is Calling
 
Die Geschichte beginnt deshalb mit der titelgebenden Heldin (Ever Gabo Anderson) und ihren zwei Brüdern. Und die lieben es geradezu die Abenteuer von Peter Pan (Alexander Molony), welche sie bislang nur aus Gute Nacht Geschichten kennen, temperamentvoll nachzuspielen.
 
Bis der eines Nachts tatsächlich gemeinsam mit Tinkerbell (Yara Shahidi) in ihren Schlafgemächern auftaucht, um die Drei nach Neverland zu holen. Um dort selbstverständlich gegen Hook (Jude Law), zu kämpfen. Sowie Peter Pan zu helfen, seine Selbstzweifel zu überwinden, sowie die Insel vor dem Untergang zu bewahren.
 
Old Disney Style
 
Regisseur David Lowery (Elliot, der Drache), der gleichzeitig neben Toby Halbrooks (The Green Knight) als Co-Autor für das Drehbuch verantwortlich ist, hat mit der Live-Action-Neuauflage des Romans von J.M. Barrie jedenfalls kein Neuland betreten. Denn der amerikanische Filmemacher hat schon viele Filme in diesem Genre realisiert.
 
Und stellt deshalb bei seiner Version der berühmten Kinderbuchvorlage erneut die Magie der Geschichte in den Vordergrund. Dies aber nicht nur bei der visuellen Umsetzung, sondern auch bei der Charakterzeichnung. Die Spezialeffekte sind auf dem neuesten Stand und jede der Figuren umgibt eine entsprechende Aura, die im Gedächtnis bleibt. Und das wohl vor allem bei den Kids, also jener Zielgruppe, für die der Film gemacht wurde.
 
Lowery dazu: Beim Dreh von Peter Pan & Wendy hatten wir das Ziel, einen Film zu machen, der sowohl den Original-Text von J.M. Barrie als auch Walt Disneys animierte Adaptation ehrt. Wir wollten unsere Nacherzählung mit emotionaler Wahrhaftigkeit beleben, einem offenen Herzen und einem großen Verlangen nach Abenteuer.
 
Erreicht wird dies durch eine Kamera, die immer sehr nah an den Charakteren ist. Sowie epischen Einstellungen und einer Soundkulisse, welche alles was die Handlung hergibt, nachzeichnet. Etwas, dass Erinnerungen an alte Disney - Klassiker, wie beispielsweise MARY POPPINS, aus den 50iger und 60iger Jahren, weckt. Neverland dürfte dabei vor allem den erwachsenen Zuseher:innen bekannt vorkommen. Denn Regisseur David Lowery hat dessen Charakteristika an mehreren europäischen Inseln angelehnt: Ich wollte, dass es sich anfühlt, als wäre Nimmerland ein Ort, an den man wirklich sein kann. Also ein echter Ort und nicht etwas aus dem Computer. Dabei habe ich an all die Landschaften gedacht, die mich in meiner Jugend fasziniert haben. Und um ehrlich zu sein, war Schottland eine davon. Deshalb haben wir in Schottland, Irland, sowie Neufundland und auf den Färöer-Inseln gedreht, um unser Nimmerland zu schaffen.
 
 
What about a Story?
 
Nur leider ist dabei die Handlung ziemlich vernachlässigt worden. Eine wirklich gute Story besitzt der Film nämlich nicht. Alles ist eher generisch und bis auf die visuellen Effekte wenig originell. Etwas dass man mit der erwähnten musikalischen Daueruntermalung zu kaschieren versucht. Aber nur bis zur Mitte des Films gelingt. Die Charaktere lernen wir dabei, wie der Titel des Films eigentlich verspricht, leider ebenfalls nicht wirklich kennen. Wendy ist Wendy, Peter ist Peter und Hook ist Hook. Und kaum ist Wendy in Neverland angekommen, dreht sich das Meiste im Film um epische Kämpfe. Unterbrochen durch Szenen mit Seeungeheuern und einem schwebenden Schiff, sowie kurzen, oberflächlichen Gesprächen in Höhlen über den Sinn von Neverland und den dortigen Gesetzmäßigkeiten.
 
Worauf hingegen penibel geachtet wurde, ist Diversität. Sowohl bei den Anhängern von Peter Pan, als auch bei den Piraten. Sehr schade, denn hier wurde eindeutig Potential verspielt. Mit einer entsprechend guten Origin-Story hätte Lowery´s Werk garantiert eine der besten Peter Pan – Verfilmungen werden können.
 
The Cast is everything
 
Freuen darf man sich aber trotzdem unter anderem auf Jude Law als Piratenkapitän Hook. Er spielt den berüchtigten Charakter mit den nötigen Ecken und Kanten, sowie manchmal ein klein wenig furchteinflößend, aber ohne die kindliche Zielgruppe zu sehr zu verängstigen. Law zu seiner Rolle: Für mich war es wirklich wichtig, dass er menschlich wirkt. Es macht keinen Sinn, einfach nur einen Bösewicht zu spielen. Denn der Bösewicht, so sage ich immer, weiß nie, dass er der Bösewicht ist, sondern denkt immer, er sei der Held und all die anderen um ihn herum die Bösewichte. Und dann fängt man an darüber nachzudenken, wie es sein muss, sein Leben mit einem Haken zu leben, und was das für einen bedeutet. Es gab also so viel, mit dem ich spielen konnte und das hat mir eine Menge Spaß gemacht.
 
Als Peter Pan ist im Film Alexander Molony zu sehen, der mit seinen 16 Jahren bereits in einer Vielzahl von Kinderfilmen und -serien zu sehen war. Und nicht nur wie der Peter Pan aus unseren Vorstellungen aussieht, sondern ihn auch so verkörpert, wie wir das von dieser Figur erwarten. Nur schade, dass er neben den vielen Kampfszenen seinen Charakter nicht ausbauen durfte. Spaß hatte er dabei aber in jedem Fall: Es war für mich in jedem Fall eine große Ehre, diese Figur, welche die Leute seit so vielen Jahren kennen und lieben, spielen zu dürfen. Und um das glaubhaft hinzubekommen, habe ich sie bereits vor den Dreharbeiten gespielt. Mit dem Spaß, den wir am Set hatten, all den Streichen und all den Wasserschlachten, die wir hatten. Das war einfach eine tolle Erfahrung, und hat mir sehr geholfen, meine Figur zu entwickeln.
 
Wendy wird von Ever Gabo Anderson verkörpert, die viele als junge Natasha Romanoff aus Black Widow – Verfilmung (2021) kennen dürften. Hier spielt sie ebenfalls eine abenteuerlustige, draufgängerische Teenagerin mit Ecken und Kanten. So überzeugend, wie das schon als angehendes AVENGERS – Mitglied der Fall war. Enderson zu ihrer Rolle: Was ich an Wendy sehr mag, ist, dass sie trotz all dieser Herausforderungen, denen sie sich stellen muss, immer sich selbst treu bleibt, weiterhin an ihre Träume glaubt und dem folgt, was sie liebt.
 
In weiteren Rollen dürfen Yara Shahidi (Grown-ish), Alyssa Wapanatâhk, Joshua Pickering (A Discovery of Witches), Jacobi Jupe, Molly Parker (House of Cards), Alan Tudyk (Rogue One: A Star Wars Story) und Jim Gaffigan (The Jim Gaffigan Show) soweit glänzen, wie es im Drehbuch vorgegeben ist. Leider oftmals zu wenig.
 
 
Fazit
 
PETER PAN & WENDY ist ein Film, der ganz klar eine sehr junge Zielgruppe ansprechen soll. Erwachsene werden diesem Werk eher wenig abgewinnen können. Für die Kleinen ist er aber sicherlich ganz großes Abenteuerkino, dass sie garantiert so schnell nicht mehr vergessen werden.
 
 
Link zum Film >> dplus b
 
 

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Weitere Informationen

  • Autor:in: Max Wrede
  • Regie: David Lowery
  • Drehbuch: Toby Halbrooks
  • Besetzung: Alexander Molony, Ever Anderson