Nach drei Jahrzehnten erhält der Kult-Fantasyfilm THE CROW - DIE KRÄHE aus dem ...
... Jahr 1994 ein Remake. Unter der Regie von Rupert Sanders (u.a. GHOST IN THE SHELL). Und mit „ES“ – Darsteller Bill Skarsgard in der Hauptrolle. Aber dürfen wir uns darauf wirklich freuen?
It all makes sense!
Eric Draven (Bill Skarsgård) und seine Freundin Shelly Webster (FKA Twigs) werden, eingeholt von den Dämonen ihrer dunklen Vergangenheit, brutal ermordet. Durch eine alte Legende ins Leben zurückgeholt, begibt sich Eric als düsterer, zwischen der Welt der Toten und der Lebenden wandelnder Rächer auf die unbarmherzige Jagd nach den Mördern.
Not only Fiction
Soweit die Story, deren Grundlage der Comic THE CROW des Zeichners James O’Barr ist. 1994 von Alex Proyas (u.a. I, ROBOT) erstmalig für das Kino inszeniert und mit Brandon Lee in der Hauptrolle. Welcher allerdings durch einen tragischen Unfall während der Dreharbeiten tatsächlich ums Leben kam. Versehentlich erschossen durch Funboy-Darsteller Michael Massee (u.a. SPIDER-MAN 2: RISE OF ELECTRO). Lee´s Parts wurden daraufhin durch ein Körperdouble ersetzt und die Story abgeändert, um den Film fertig stellen zu können.
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THE CROW - DIE KRÄHE spielte an den Kinokassen aber trotzdem nahezu 94 Mio. Dollar bei einem Budget von 23 Mio. Dollar ein. Was zwei Jahre später (1996) zu einer Fortsetzung unter der Regie von Tom Pope und mit Vincent Perez führte. Welche allerdings nicht an den Erfolg des ersten Teils anknüpfen konnte. Danach war erstmal Funkstille. Aber weil das Franchise an sich eine spannende Story hat, dachte man sich wohl, dass ein Remake mit der richtigen Besetzung und einem passenden Regisseur an den Erfolg des ersten Teils anknüpfen könnte.
Profound and brutal
Und mit Bill Skansgard in der Hauptrolle hat man dafür genau den richtigen Lead-Charakter gefunden. Der aufstrebende Newcomer hatte schließlich schon mehrfach bewiesen, dass er in dem Genre die Idealbesetzung sein kann. Wie im Remake von ES als Clown Pennywise oder in der Serie HEMLOCK GROVE als Vampir Roman Godfrey. An seiner Seite dürfen wir uns auf die britische Musikerin, Sängerin und Tänzerin FKA Twigs freuen. Die Beiden geben das perfekte Paar ab. Auch wenn deren Dialoge oftmals nur aus kurzen Phrasen bestehen. Etwas, dass übrigens während des gesamten Films so ist. Gesprochen wird nicht viel. Aber dazu später mehr.
Auf dem Regiestuhl durfte diesmal der Brite Rupert Sanders Platz nehmen. Ein Regisseur, der bisher fürs TV gearbeitet, sowie zahlreiche Werbespots auf den Weg gebracht hat. Und der inszeniert seine Version des Kult-Klassikers auf den ersten Blick ziemlich langatmig, ohne jegliche Action. Ganz im Look eines Films aus den 2000er Jahren. Während der Kennenlernphase zwischen Eric und Shelly hat man bisweilen sogar das Gefühl man befinde sich in einem Erotik-Liebes-Drama anstatt in einem Horror-Movie. Mit viel Nähe, Brustwarzen, die sich durch enge Kleidung hervorheben und Sexszenen.
Die Dialoge sind dabei, wie erwähnt, hölzern und alles plätschert so dahin. Hier hätte man die Handlung durchaus etwas straffen können. Allerdings ist dieses Stilmittel diesmal ein dramaturgischer Kniff, um die Psyche des Zuschauers im wahrsten Sinne des Wortes aufzubohren! Um emotionale Nähe zu den Protagonisten zu erzeugen. Damit uns ihr Schicksal richtig nahe geht.
Denn was uns ab der zweiten Hälfte des Films erwartet, ist tiefenpsychologischer Wirkung, sowie an Brutalität kaum zu überbieten. Beim Rachefeldzug von Eric präsentiert Sander alles, was wir uns in unserer tiefsten Psyche nie gewagt haben vorzustellen. Beispiele gefällig? Na gut! Knochenbrüche detailliert aufgelöst, Speere, welche in Augen gestochen werden, Schädelspaltungen usw. usw.. Etwas, dass man so drastisch heutzutage in einem Mainstream – Film im Kino kaum noch zu sehen bekommt.
Wer mit solchen Bildern ein Problem hat, sollte den Film besser meiden. Trotzdem wird hier nicht sinnlos gesplattert. Denn Sandners schafft es, durch gekonnte Inszenierungen, auch diese Szenen am Ende zu einem filmischen Gesamtkunstwerk zu verschmelzen. Besonders hervorzuheben ist dabei Skansgard´s Leistung. Er schafft es die innere Zerrissenheit seines Charakters und dessen brutalen Killerinstinkt perfekt zu vermitteln. Und das nicht nur aufgrund seiner Tattoos.
Fazit
Mit THE CROW ist Regisseur Rupert Sanders ein würdiges Remake des Kult-Klassikers gelungen. Welches trotz der bekannten Story eigene, moderne Wege geht. Dessen psychische Wirkung, sowie Brutalität allerdings nicht jedermanns Sache sein dürfte.
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