Die Drei ???: Erbe des Drachen - Kinostart: 26.01.2023

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Das erste filmische Abenteuer mit den drei Fragezeichen ist dieser Streifen nicht.
 
Schon in den späten 2000er Jahren gab es zwei DIE DREI ??? - Filme. Ein dritter war geplant, aber aufgrund einer schwieriger Rechtslage wurde nichts daraus. Nun wagt man mit DIE DREI ???: ERBE DES DRACHEN einen Neustart, der für Puristen schon alleine deswegen enttäuschend ist, weil man keine Vorlage der Romane und Hörspiele benutzt hat. Stattdessen setzt man diesmal auf eine ganz originäre Geschichte.
 
In Draculas Burg
 
Justus, Peter und Bob sind Hobby-Detektive, die in ihrer Heimat Rocky Beach schon einige Fälle erfolgreich zum Abschluss gebracht haben. Nun zieht es das Trio nach Rumänien. Denn Peters Vater ist für die Effekte einer neuen Dracula-Verfilmung zuständig und nimmt die Jungs als Praktikanten mit.
 
Doch schon kurz nach ihrer Ankunft erwacht das Detektivs-Gen in ihnen wieder. Zumindest in Justus und Bob, denn Peter möchte gerne, dass endlich mal alles ruhig abläuft. Schon allein, um seinem Vater keinen Ärger zu machen. Aber in der Burg geht es wohl nicht mit rechten Dingen zu.
 
Nachts hört man Geräusche, eine Bedienstete schreit, dass Vlad Draculea zurück sei, und der Hausmeister benimmt sich höchst verdächtig. Außerdem machen die Drei schon bald die Bekanntschaft mit der Bruderschaft ERBE DES DRACHEN. Höchste Zeit also, mal wieder zu ermitteln.
 
Ohne positiven Spirit
 
Die Handlung findet dabei fast ausschliesslich auf einer Burg in Rumänien statt. Und die sieht als Kulisse richtig gut aus. Allerdings hat es Regisseur Tim Dünschede (LIMBO), der übrigens auch gemeinsam mit Anil Kizilbuga (LIMBO) für das Drehbuch verantwortlich ist, dort nicht geschafft ein spannendes, zielgruppengerechtes Abenteuer zu inszenieren. Die ganze Handlung plätschert während der gesamten Laufzeit von 100 Min. eher langatmig vor sich hin. Untermalt lediglich von atmosphärischer Musik, sowie ab und an ein paar Schreien aus düsteren Ecken.
 
Der positive Spirit der DREI ??? wird nur am Ende des Films kurz aufgegriffen. Allerdings nicht in actiongeladenen Szenen, die ebenfalls komplett fehlen, sondern bei einem Anruf, den die drei Detektive für ihren nächsten Fall bekommen. Etwas, dass sehr schade ist, weil es im Hinblick auf weitere Fortsetzungen wichtig ist, dass sich die Kids mit ihren Helden identfizieren. 
 
 
Wir erleben also eine prächtige Kulisse, die mit Filmrequisiten ausgestattet wurde und erwachsenen Darstellern als Beiwerk. Sowie den Bemühungen der Jungdarsteller, gegen die in die Länge gezogene Story ohne dramaturgische Spitzen anzuspielen.
 
Zudem ist der Film im allgemeinen auch noch ziemlich vorhersehbar. Ein bisschen mehr Originalität hätte man sich schon gewünscht. Vor allem weil sich die Macher, wie Eingangs erwähnt, dazu entschieden haben eine eigene Geschichte zu erzählen.
 
 
Gelungener Cast
 
In den Hauptrollen versuchen dabei Julius Weckauf als Justus Jonas, den viele aus Filmen wie DER JUNGE MUSS AN DIE FRISCHE LUFT oder CATWEAZLE kennen dürften, Nevio Wendt (ROCCA VERÄNDERT DIE WELT) als Peter Shaw und Newcomer Levi Brandl als Bob Andrews zu glänzen. Etwas, dass Ihnen zwar streckenweise sehr gut gelingt, aber bei einem besseren Drehbuch ganz sicher zu einem wirklich gelungenen Reboot geführt hätte.
 
Auf der Burg ist übrigens auch Gedeon Burkhard (KOMISSAR REX) in einer kleinen Rolle als Schauspieler zu sehen, der einen Vampir spielt. Vermutlich seine einzige Chance, jemals einen Vampir zu verkörpern. Szenen, die er deshalb sichtlich geniesst. Für die jüngsten Zuschauer:innen allerdings durchaus verstörend sein könnten. Sonst aber für die eigentliche Handlung irrelevant sind.
 
In weiteren Rollen darf man sich u.a. auf Mark Waschke (DARK, TATORT), Gudrun Landgrebe (DIE UNSICHTBARE, ROSSINI - ODER DIE MÖRDERISCHE FRAGE, WER MIT WEM SCHLIEF), Florian Lukas (GOOD BYE, LENIN, ABSOLUTE GIGANTEN) und Jördis Triebel (DARK, BABYLON BERLIN) freuen. 
 
 
Fazit
 
DIE DREI ???: ERBE DES DRACHEN hat reichlich Schwächen und begeistert wohl vor allem harte Fans der Kult-Detektive. Die dürfen sich aber immerhin freuen, dass der Film bei Erfolg – und der ist deutschen Kinderfilmen ja meistens gegeben – den Auftakt einer neuen Trilogie darstellt. Es sind nämlich noch wenigstens zwei weitere Filme geplant.
 
Mit Geschichten, die dann hoffentlich nicht nur das Zeug zu spannenderen Abenteuern haben. Sondern deren Umsetzung auch alle Zuschauerschichten begeistern und abholen wird. Und bei denen die talentierten Jungdarsteller ihr volles Potential ausspielen können.
 
 
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Weitere Informationen

  • Autor:in: Peter Osteried/Max Wrede
  • Regie: Tim Dünschede
  • Drehbuch: Anil Kizilbuga
  • Besetzung: Julius Weckauf, Gudrun Landgrebe