Weihnachten soll ja die Menschen zusammenbringen. Es ist aber...
... auch geeignet, den Unterschied zwischen Zynikern und Romantikern aufzuzeigen …
Warum nur ist Weihnachten so anstrengend?
Der junge Elf Yoyo träumt seit langem davon, in der Werkstatt des Weihnachtsmanns zu arbeiten und den alten Herrn persönlich kennenzulernen. Als er endlich seinen Traumjob antritt, ist aber alles ganz anders als in Yoyos Träumen. Die Werkstatt ist eine High-Tech-Fabrik, die Geschenke werden von Robotern und Drohnen hergestellt und verladen weil die Elfen in der IT-Abteilung auf Hochtouren arbeiten müssen, um Hacker-Angriffe abzuwehren. Der Weihnachtsmann selbst hat sich längst aus dem Business verabschiedet. Und dann soll der arme Yoyo auch noch im Call-Center Beschwerde-Anrufe entgegennehmen. Nach einem kleinen Missgeschick Yoyos kommt alles noch schlimmer …
Zyniker geben sich gern abgeklärt. Und so beklagen sie zu Weihnachten gerne das unvernünftige Verhalten ihrer Mitmenschen und sind stolz darauf, sich selbst nicht dem Stress und dem Kommerz dieses Festes auszusetzen. Romantiker sind natürlich verblendet und nehmen die Realität nicht wahr. Also haben sie gar kein Problem damit, zuckrige Alkohol-Plörre für EUR 6,50 exklusive Pfand im Stehen zu trinken und ein Vermögen für Geschenke auszugeben, die am 27.12. von den neuen Besitzern umgetauscht werden (wenn man denn den Kassenzettel hat). Dieser eine Tag, den die einen am liebsten überspringen (besser noch abschaffen) würden und in den die anderen wochenlang Zeit, Energie und jede Menge Geld investieren, teilt die meisten Menschen in zwei Lager.
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Und wie alles an Weihnachten, kann man auch Weihnachtsfilme vom Standpunkt des Zynikers oder des Romantikers aus betrachten. Die einen mokieren sich darüber, dass die „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ nur immer wieder neue Klamotten herbeizaubern. Die anderen finden das romantisch. Die einen stoßen sich am Stalking und Bodyshaming in „Tatsächlich … Liebe“. Die anderen wissen, wie es Emma Thompson geht, wenn sie wegen der Kinder ihre Tränen runterschluckt. Im besten Weihnachtsfilm aller Zeiten, der für Zyniker wie Romantiker geeignet ist, können Romantiker sehen, wie Bruce Willis wegen seiner Frau und Kinder ans andere Ende des Landes reist und das Weihnachtsfest rettet, während Zyniker sehen können, wie Alan Rickman seine verdiente Strafe dafür bekommt, was er Emma Thompson in „Tatsächlich … Liebe“ angetan hat.
Weihnachten gehört ab jetzt mir!
„Mission Santa - Ein Elf rettet Weihnachten“ wird es nicht gelingen Zyniker und Romantiker im gleichen Maße zu vereinen. Zyniker können sich darüber mokieren, dass die Grundidee genau genommen dem eher mittelmäßigen Weihnachtsfilm „Fatman“ entliehen ist. Zyniker mit cineastischer Wahrnehmung können nicht ignorieren, wie billig die Animation des Films wirkt und wie sehr die Optik der Elfen an einen der schwächeren Pixar-Filme der letzten Jahre erinnert („Onward: Keine halben Sachen“). Zynikern, die gerne auch etwas zu lachen hätten, werden den Mangel an echten, originellen Gags in diesem Film feststellen.
Romantikern wird an „Mission Santa - Ein Elf rettet Weihnachten“ gefallen, wie dieser Film kleinen wie großen Filmfans den wahren Geist von Weihnachten näherbringen will. Natürlich ist die Geschichte ein bisschen arg simpel ausgefallen. Aber immerhin war die Geschichte, die den Ursprung dieses Festes bildet, auch nicht wirklich spannend (kein Platz in der Herberge, eine Geburt im Stall und natürlich entkommt der kleine Scheißer den Schergen des Herodes, sonst wäre die Geschichte an der Stelle aus und das Neue Testament eines der kürzesten Bücher der Literaturgeschichte).
Romantikern und auch Zynikern verschafft der Film eine nette Gelegenheit, mit Kindern zwischen 5 und 10 Jahren einen netten Nachmittag im Kino zu verbringen. Denn genau diese Altersgruppe wird sich über „Mission Santa - Ein Elf rettet Weihnachten“ am besten amüsieren können. Und weil Zyniker am Ende doch immer enttäuschte Romantiker sind und weil man an einem grauen Winternachmittag mit seinen Kindern kaum etwas Besseres anstellen kann, als wieder mal ins Kino zu gehen, kommt „Mission Santa - Ein Elf rettet Weihnachten“ gerade Recht. Die Erwachsenen können sich dann abends den besten Weihnachtsfilm aller Zeiten ansehen. Und so wünsche ich uns allen frohe Weihnachten und ein herzliches "Yippee Ki Yay, motherf……"!
Fazit
Zyniker und Romantiker werden diesen Film so unterschiedlich wahrnehmen, wie sie auch das Weihnachtsfest wahrnehmen. Kinder zwischen 5 und 10 Jahren hilft der Film die Wartezeit bis zum Heiligen Abend zu überbrücken.
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