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„Über Macht verfügt niemals ein Einzelner; sie ist im Besitz einer Gruppe und bleibt nur so lange existent, als die Gruppe zusammenhält. Wenn wir von jemandem sagen, er „habe Macht“, heißt das in Wirklichkeit, dass er von einer bestimmten Anzahl Menschen ermächtigt ist, in ihrem Namen zu handeln.“ – Hannah Arendt
 
Mit DER HAUPTMANN, seinem ersten deutschen Kinofilm nach über zehn Jahren in Hollywood, nimmt sich Regisseur Robert Schwentke der auf wahren Ereignissen beruhenden Geschichte um den jungen Gefreiten Willi Herold an. In den Wirren der letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs findet Herold eine Hauptmannsuniform, streift sich mit der ranghohen Verkleidung auch die damit verbundene Rolle über und verfällt nach und nach dem Rausch der Macht.
 
Durch den Fokus auf Herold und seine ihm treue Gefolgschaft, offenbart DER HAUPTMANN nicht nur einen beklemmenden Blick in die finstersten menschlichen Abgründe, sondern stellt mit der Entwicklung eines gewöhnlichen, jungen Soldaten zum befehlenden Massenmörder zudem auch die unbequeme Frage nach unserem Umgang mit Macht. Zum Kinostart von DER HAUPTMANN am 15. März 2018 werfen wir einen Blick auf die Geschichte von Willi Herold, der als „Der Henker vom Emsland“ traurige Bekanntheit erlangte. Willi Herold, 1925 in der Nähe von Chemnitz geboren, begann eine Lehre als Schornsteinfeger, bevor er 1943 zur Wehrmacht eingezogen wurde.
 
Erst in Italien im Einsatz, wurde er nach der Landung der Alliierten in der Normandie an die Westfront versetzt. Gegen Ende des Krieges fanden sich Hunderte Versprengte – Männer, die ihre Einheiten verloren hatten oder unter anderen Umständen von ihrer Truppe getrennt wurden – ebenso auf den Straßen des Landes wie Deserteure. Am 3. April 1945 wurde auch Herold von seiner Einheit getrennt. Im Inneren eines liegengebliebenen Militärfahrzeugs fand der junge Mann eine fast neue Uniform eines Hauptmanns der Luftwaffe, dekoriert mit höchsten Kriegsauszeichnungen. Herold streifte sich die Uniform über und gab sich fortan als Hauptmann Herold aus.
 
 
 
Bald war ihm eine kleine Gruppe an Soldaten unterstellt, die er auf dem Weg aufgelesen hatte. Die „Kampfgruppe Herold“ war geboren. Als sich Herold bei einer Straßenkontrolle gegenüber einem anderen Offizier nicht korrekt ausweisen konnte, kam er allein durch sein herrisches Auftreten gegenüber dem echten Hauptmann davon. Er sei mit seinen Männern auf Sondereinsatz, um von der Lage hinter der Front zu berichten – mit Vollmacht von ganz oben, vom Führer selbst. Herold merkte, dass man ihm die neue Rolle glaubte, wenn er dreist genug auftrat.
 
„Mich interessierten die Täter aus den hinteren Reihen. Sie waren nicht die Architekten des Systems, dem sie dienten, sondern die Menschen von nebenan, die „kleinen Leute“, die das Nazi-System am Leben hielten.“ – Robert Schwentke
 
Im Emsland gab es 15 Konzentrations-, Straf- und Kriegsgefangenenlager, die sogenannten Emslandlager. Sie dienten den Nationalsozialisten von 1933 bis 1945 als Haftstätten mit wechselnden Funktionen. Ende 1944 bestand ungefähr die Hälfte der Insassen aus ehemaligen Wehrmachtsangehörigen, denen Fahnenflucht, Befehlsverweigerung oder anderes Fehlverhalten vorgeworfen wurde.
 
Anfang April 1945 scheiterte der Versuch, einen Teil der Gefangenen in ein vor den nahenden alliierten Truppen sichereres Lager zu bringen. Auf dem Rückweg zum Lager II, Aschendorfermoor gelang vielen die Flucht und es häuften sich Beschwerden der Bevölkerung über Plünderungen. Zwei Tage nach dem gescheiterten Gefangenentransport, erreichten Herold und seine Männer das überfüllte Straflager Aschendorfermoor. Das Kommando über das Straflager hatte der heillos überforderte SA-Führer Karl Schütte inne, der annimmt, dass Herold abgestellt wurde, um Deserteure und entflohene Gefangene vor ein Standgericht zu stellen. Herold erklärte, die unbeschränkte Vollmacht zu besitzen, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen. Trotz der fehlenden schriftlichen Vollmacht, wurde ihm geglaubt.
 
„Wir hoffen und stellen uns alle vor, dass wir moralisch aufrecht und mutig genug gewesen wären, um uns dem System entgegenzustellen. Doch die Geschichte und Fakten widersprechen dem.“ – Robert Schwentke
 
Herold und seine Männer begannen umgehend damit, Gefangene zu verhören und zu erschießen, sobald einer zugegeben hatte, einen Zivilisten bestohlen oder bedroht zu haben. Schütte ließ die Häftlinge anweisen, eine tiefe Grube auszuheben. Als Lagervorsteher Friedrich Hansen davon erfuhr, informierte er seinen Vorgesetzten Dr. Reinhard Thiel in Papenburg, der Herold nach Rücksprache mit der Gestapo in Emden mit der nötigen Vollmacht ausstattete, anstelle eines Standgerichtes zu handeln. Kurz darauf mussten sich die Häftlinge in Gruppen am Rande der Grube aufstellen und wurden von Herolds Leuten und den Lagerwachen mit einem Flakgeschütz, Gewehren und Handgranaten getötet. Bis zum Ende der Nacht waren 98 gefangene Soldaten umgebracht worden.
 
Herold erfuhr, dass es unter den Inhaftierten eine Handvoll Bühnenkünstler gab. Er ordnete einen Unterhaltungsabend an. Während des bunten Abends bemerkten Herold und seine Soldaten, dass sie mit den Inhaftierten einige Gemeinsamkeiten teilten und Herold beschloss, einzelne von ihnen in seine Truppe aufzunehmen. In den folgenden Tagen kam es zu weiteren willkürlichen Erschießungen, das Ordnungsgefüge in Lager II zerfiel. Am 19. April 1945 bombardierten die Alliierten das Lager. Herold und einige überlebende Männer zogen als „Schnellnericht Herold“ weiter nach Aschendorf, begingen auch dort weitere willkürliche Morde und setzten sich von der schnell näher kommenden Front nach Leer ab, wo sie eine Unterkunft im Hotel Oranien bezogen. Die Gruppe schlief größtenteils tagsüber, um die Nächte bis zum Morgengrauen durchzuzechen und Beutezüge durch die Stadt zu unternehmen.
 
Am 28. April wurden Herold und seine Männer schließlich verhaftet und von der Gestapo verhört. Seine Anhänger wurden mit der Begründung entlassen, dass sie lediglich den Befehlen eines vermeintlich höheren Offiziers gehorcht hätten. Herold gestand seine Taten, das Militärgericht sprach ihn allerdings bedingt frei. Schließlich hätte er der Wehrmacht keinen Schaden zugefügt und entscheidungsstarke Männer wurden an der Front gebraucht. Herold wurde in ein Sturmbataillon in Friedeburg gebracht – von wo er nach Wilhelmshaven floh und mit gefälschten Papieren seinen gelernten Beruf des Schornsteinfegers ausübte, bis er am 23. Mai 1945 bei einem versuchten Diebstahl von einem britischen Marinesoldaten festgenommen wurde. Im August 1946 begann in Oldenburg der Prozess gegen Herold und 13 weitere Angeklagte, darunter auch Karl Schütte. Sie wurden für die Ermordung von 125 Menschen verantwortlich gemacht. Am 14. November 1946 wurde Herold zusammen mit 6 seiner Komplizen hingerichtet. Er war 21 Jahre alt.
 
„Jeder muss für sich beurteilen, wer Willi Herold war und warum er tat, was er tat. Im Zentrum der Figur findet sich ein beabsichtigter blinder Fleck, der das Publikum dazu auffordert, seine eigenen Antworten zu finden.“ – Robert Schwentke
 
Es fängt mit der Erwartungshaltung an: Wenn man einen blutigen Slasher-Film sehen will, sich aber für Mystery entscheidet, ist es schwierig für den Film, den Seher zu überzeugen - außer, er lässt sich auf das andere Genre ein und genießt die subtilere, weniger brachiale Herangehensweise. Gerade bei Mysterygrusel ist es wichtig, die meist ruhige, zeitweise beinahe gemächliche, mit gekonnt gesetzten Spannungselementen ausstaffierte Erzählweise aufzusaugen und sich dem Geschehen hinzugeben.
 
 
 
 
 
 
 
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